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Presseaussendung

Wienerberger startet stark ins erste Quartal 2023

11. Mai 2023

Highlights

  • Herausforderndes makroökonomisches Umfeld, steigende Hypothekarzinsen und hohe Inflation führen zu einer Abschwächung der Absatzmärkte
  • Absatzentwicklung im Rahmen der Erwartungen
  • Stabiler Konzernumsatz in Q1 2023 von 1.052 Mio. € (Q1 2022: 1.157 Mio. €) 
  • Angesichts der Marktrückgänge starkes EBITDA in Höhe von 206 Mio. € im ersten Quartal (Q1 2022: 228 Mio. €)

Ausblick 2023

  • Marktentwicklung gemäß den Erwartungen
  • Wienerberger bestätigt ein EBITDA von > 800 Mio. € (exklusive der erwirtschafteten Ergebnisse durch geplante Terreal Übernahme)

Wien – Das erste Quartal war geprägt von herausfordernden makroökonomischen Rahmenbedingungen. Mit teilweise starken Rückgängen in den Absatzmärkten konnte Wienerberger im ersten Quartal 2023 einen stabilen Konzernumsatz von 1.052 Mio. € (Q1 2022: 1.157 Mio. €) erzielen und ein starkes EBITDA in der Höhe von 206,3 Mio. € (Q1 2022: 228,3 Mio. €) erwirtschaften. Es ist Wienerberger wieder gelungen durch die positive Entwicklung und die Outperformance der Endmärkte entgegen rückläufigen Absatzmärkten zu wachsen. Grundlage für das Meistern der konjunkturellen Herausforderungen ist die erfolgreiche Transformation von Wienerberger zu einem Anbieter von innovativen und nachhaltigen Systemlösungen in den Bereichen ökologischer Neubau und Renovierung sowie im Wassermanagement. Diesen kontinuierlichen Fokus will das Unternehmen konsequent beibehalten und sich dadurch auch zukünftig besser als seine Endmärkte entwickeln.

„Im ersten Quartal 2023 ist es uns eindrucksvoll gelungen, entgegen unseren rückläufigen Endmärkten organisch zu wachsen. Dank der Kombination aus unserem ausgezeichneten Kostenmanagement und unserer effizienten Einkaufspolitik konnten wir der gestiegenen Kosteninflation erfolgreich begegnen und die Profitabilität trotz rückläufiger Nachfrage auf hohem Niveau halten. Dies ist ein Indikator dafür, dass die Wienerberger Gruppe in der Lage ist, sich an veränderte Marktbedingungen erfolgreich anzupassen und untermauert die Resilienz unseres Geschäftsmodells.“

Heimo Scheuch

Heimo Scheuch

CEO

Daniel Hinterramskogler

Bestrebt nach kontinuierlicher Optimierung entschloss sich die Wienerberger Gruppe dazu, ab 2023 ihre operative Struktur in Europa von einer produktzentrierten Struktur mit Wienerberger Building Solutions und Wienerberger Piping Solutions zu einer regionalen Struktur - aufgeteilt in Westeuropa und Osteuropa - anzupassen. Somit bieten nun auch die europäischen Regionen Lösungen für die gesamte Gebäudehülle sowie für das Wasser- und Energiemanagement an. Heimo Scheuch betont: „Durch unseren erhöhten Fokus auf Systemlösungen war die Umstellung der operativen Steuerung auf insgesamt drei Regionen der nächste logische Schritt. Die neue Struktur wird dazu beitragen, Synergien zwischen den verschiedenen Geschäftsbereichen innerhalb der Länder und Regionen zu fördern.“

Performance in den Regionen

Gestiegene Hypothekarzinsen führen zu einer geringeren Tätigkeit in den Bereichen Neubau, Renovierung und Infrastruktur. Diese Entwicklung spiegelt sich in den Ergebnissen der Regionen wider.

In der Region Westeuropa verringerte sich der Außenumsatz gegenüber dem Vorjahr leicht um 7 % auf 556,0 Mio. € (Q1 2022: 600,2 Mio. €). Das operative EBITDA stieg um 4 % auf 102,3 Mio. € (Q1 2022: 98,2 Mio. €).

Der Rückgang im Wohnungsneubau war insbesondere in Deutschland und Großbritannien hoch, während er sich in Frankreich, Belgien und den Niederlanden vergleichsweise zufriedenstellend entwickelte. Die Nachfrage im Renovierungssegment, insbesondere nach unseren Dachlösungen, blieb weiterhin regionsübergreifend stark. Durch die im Jahr 2021 übernommenen Gesellschaften FloPlast und Cork Plastics in Großbritannien und Irland konnte Wienerberger dank des Wandels zum Gesamtlösungsanbieter im Dachbereich signifikante Synergien heben und erhöhte zusätzlich den Anteil am attraktiven Renovierungsmarkt.

In unserem Kunststoffrohrgeschäft verzeichneten wir im ersten Quartal 2023 im Vergleich zu den Rekordergebnissen 2022 niedrigere Absatzvolumina. In Nordeuropa hemmte zusätzlich der strenge Winter die Umsetzung von Infrastrukturprojekten und der Inhouse-Bereich wurde von einer rückläufigen Neubautätigkeit beeinflusst. Im Gegensatz dazu entwickelte sich das Kunststoffrohrgeschäft im Westen der Region Westeuropa, das stark vom Inhouse-Bereich getrieben ist, dank des wachsenden Lösungsportfolios zufriedenstellend.

Die Region Osteuropa verzeichnete aufgrund von stark gestiegenen Hypothekarzinsen im zweistelligen Bereich und einer signifikanten Abschwächung der Konjunktur in den ersten drei Monaten des Berichtszeitraums einen Rückgang des Außenumsatzes um 14 % auf 300,9 Mio. € (Q1 2022: 348,6 Mio. €). Das operative EBITDA lag mit -30 % im ersten Quartal 2023 bei 59,0 Mio. € (Q1 2022: 84,8 Mio. €).

Das hohe Inflations- und Zinsniveau führte zu einem massiven Rückgang der Neubauaktivitäten. Auch das Renovierungssegment ist rückläufig. Im Bereich der Rohrproduktion wirkten sich die gestiegenen Finanzierungskosten nachteilig auf die Investitionstätigkeit im Infrastrukturbereich aus. Durch das Setzen sofortiger Maßnahmen wie angepasste Werkskapazitäten konnte Wienerberger die Kosten jedoch zeitnah reduzieren und den Entwicklungen entgegenwirken.

Die Region North America verzeichnete einen Außenumsatz von 195,2 Mio. € (Q1 2022: 207,5 Mio. €). Das operative EBITDA konnte hingegen um 11 % von 42,5 Mio. € auf 47,4 Mio. € gesteigert werden.

Der Anstieg der Hypothekarzinsen infolge des hohen Inflationsniveaus setzte sich im ersten Quartal 2023 fort und wirkte sich dämpfend auf die Neubauaktivitäten in den USA und Kanada aus. Im Westen der USA, allen voran Texas, nahm der Wohnungsneubau nach mehreren sehr starken Jahren ab. Im Vergleich dazu resultierten fortlaufende hohe Migrationsraten im Südosten der USA in einer starken Nachfrage. Auch in Kanada verzeichnete das Unternehmen eine stabile Nachfrage. Die rasche Integration von Meridian Brick und die damit einhergehenden Synergieeffekte übertrafen dank exzellentem Management die gesetzten Erwartungen. In Summe trug Meridian Brick signifikant zur starken Ergebnissteigerung im nordamerikanischen Fassadengeschäft bei.

Im Kunststoffrohrgeschäft setzte sich die rückläufige Nachfrage des vierten Quartals 2022 im Berichtszeitraum erwartungsgemäß fort. Der Preis für Kunststoffgranulate wies nach dem Höhepunkt in den Sommermonaten während des vierten Quartals 2022 eine rückläufige Tendenz auf und stabilisierte sich im ersten Quartal 2023. Dank der allgemein hohen Preisdisziplin und proaktivem Margenmanagement ist es der Wienerberger Gruppe dennoch gelungen, das hohe Profitabilitätsniveau zu halten und einen sehr erfreulichen Ergebnisbeitrag zu erwirtschaften. 

Ausblick 2023

Zu Beginn des Geschäftsjahres haben wir unsere Einschätzung über die erwartete Entwicklung in unseren Endmärkten Neubau, Renovierung und Infrastruktur als Szenario für 2023 veröffentlicht. Die Entwicklungen des ersten Quartals lagen unter diesen Erwartungen. In den Folgequartalen 2023 rechnen wir jedoch damit, dass sich die Märkte leicht verbessern werden und erwarten für das Gesamtjahr 2023 nach wie vor folgende Entwicklungen:

   Europa Nordamerika
Neubau  -15% -20%
Renovierung -3% -3%
Infrastruktur -5% -5%

Wienerberger rechnet für das Geschäftsjahr 2023 mit gruppenweit anhaltend hohen Inflationsraten und einer Fortsetzung der bereits im Vorjahr gestiegenen Finanzierungskosten. Im Neubau wird erwartet, dass verteuerte Hypothekarkredite zu einem weiteren Rückgang der Baubewilligungen führen werden. Hohe Energiepreise rücken die Gebäuderenovierung – und damit vor allem die Dachsanierung – einmal mehr ins Zentrum. Unterstützend wirken öffentliche Förderprogramme (EU Green Deal sowie nationale Initiativen), aber auch striktere Vorschriften zur Erhöhung der Energieeffizienz. Daher ist im Bereich der Renovierung eine Fortsetzung der hohen Aktivität und eine insgesamt stabile Marktentwicklung zu erwarten. Im Bereich der Infrastruktur ist davon auszugehen, dass sich die gestiegenen Finanzierungskosten dämpfend auf die Nachfrage auswirken und zu Verschiebungen im Projektgeschäft führen werden.

Die bewährte Forward Buying-Strategie im Energiebereich wird in der gesamten Gruppe fortgesetzt. Für das aktuelle Geschäftsjahr wurden bereits 93 % der benötigten Gasvolumina gesichert. Aus dem laufenden Self Help-Programm zur Ergebnis- und Effizienzsteigerung erwartet Wienerberger 2023 einen Ergebnisbeitrag von 45 Mio. €. Eine erwartete Kosteninflation in Höhe von < 9 % im laufenden Jahr soll – trotzt rückläufiger Märkte und erhöhtem Wettbewerb – durch striktes Kosten- und proaktives Margenmanagement abgedeckt werden.

Im Dezember 2022 gab die Wienerberger Gruppe bekannt, signifikante Teile der Terreal Gruppe, einem erfolgreichen europäischen Anbieter von innovativen Dach- und Solarlösungen, übernehmen zu wollen. Der Abschluss soll wie geplant in der zweiten Jahreshälfte 2023 erfolgen und unterliegt der Genehmigung durch die Wettbewerbsbehörden und der Erfüllung anderer für eine Transaktion dieser Art typischer Auflagen.

Für das Geschäftsjahr 2023 geht das Unternehmen von einer starken Performance aus und bestätigt ein EBITDA von > 800 Mio. € zu erwirtschaften. In den Ergebniserwartungen sind die durch die geplante Terreal Übernahme erwirtschafteten Ergebnisse nicht berücksichtigt.

Den vollständigen Bericht zum ersten Quartal 2023 finden Sie hier.

Kontakt

Claudia Hajdinyak © Daniel Hinterramskogler

Claudia Hajdinyak

Head of Corporate Communications

Wienerberger AG

© Daniel Hinterramskogler +43 664 8283183 E-Mail senden
© Daniel Hinterramskogler

Therese Jandér

SVP Investor Relations

Wienerberger AG

© Daniel Hinterramskogler +43 1 60192 10221 E-Mail senden