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Vogel am Seeufer © Wienerberger Hungary

Biodiversität: Wienerberger setzt auf „Nature Positivity“

Klimawandel, Verschmutzung, Landwirtschaft: Biologische Vielfalt sinkt rapide. Mit seinem Biodiversitätsprogramm fördert Wienerberger weltweit Biodiversität.

22.05.2023 6 min

Vögel zwitschern, Blumen blühen, Bienen schwirren durch die Luft. Mitarbeitende genießen die Erträge des Obstgartens: An diesem Produktionsstandort von Wienerberger trägt das gruppenweite Biodiversitätsprogramm bereits Früchte. Biologische Vielfalt aktiv fördern – das ist ein wesentlicher Teil der Nachhaltigkeitsstrategie. Das Unternehmen trägt damit zum Schutz der Natur bei und fördert das Wohlergehen von Generationen.

Was ist eigentlich Biodiversität?

Wildblumen im Sonnenlicht: Blütenreiche Wiesen sind ein attraktiver Lebensraum für die heimische Insekten- und Pflanzenwelt. © ArturSniezhyn/Adobe Stock

Blütenreiche Wiesen sind ein attraktiver Lebensraum für die heimische Insekten- und Pflanzenwelt.

Biodiversität (biologische Vielfalt) ist die Vielfalt des Lebens auf der Erde oder in einem Gebiet. Sie erhöht die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit von Lebensräumen. Biologische Vielfalt ist ein Schlüssel für funktionierende Ökosysteme und damit frische Luft, sauberes Wasser, fruchtbare Böden und durch die Regulierung des Kohlenstoffkreislaufs auch den Klimaschutz.

Laut der Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen umfasst der Begriff drei Aspekte:

  • Artenvielfalt bezieht sich auf die unterschiedlichen biologischen Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen.
  • Genetische Vielfalt ist der Umfang abweichender Erbinformationen innerhalb einer Art.
  • Vielfalt der Ökosysteme beschreibt die verschiedenen Lebensräume und ihre Wirkung aufeinander. Beispiele: städtische Grünflächen, Äcker, Wälder, Moore, Seen und Meere.

Von sinkender Biodiversität zu „Nature Positivity“

Umweltverschmutzung, Klimawandel, Übernutzung von Ressourcen, Zerstörung von Lebensräumen, Einschleppung fremder Arten – diese Gründe nennt die Europäischen Umweltagentur unter anderem für die durch menschliche Aktivitäten rapide zurückgehende Biodiversität. Laut dem Globalen Bericht des Weltbiodiversitätsrats sind rund 1 Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Die Gesundheit der Ökosysteme, von der alle Lebewesen weltweit abhängig sind, verschlechtert sich schneller denn je.

Es braucht rasches Handeln und ein Umdenken der Beziehungen zwischen Menschen, Natur und Wirtschaft. Ein Weg führt über „Nature Positivity”: Die Erhaltung und Wiederherstellung der Natur durch gezielte, ganzheitliche Maßnahmen. Das Ziel ist, den Naturverlust – verglichen mit 2020 – bis 2030 aufzuhalten und umzukehren. So soll sich die Natur bis 2050 vollständig erholen. Gemeinsam mit Ansätzen wie den Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen sollen so die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt werden.

„Nachhaltigkeit war schon immer Teil der Wienerberger DNA. Wir sind uns unserer großen Verantwortung für die Menschen und den Planeten bewusst. Lange Tradition hat etwa die Renaturierung unserer Tongruben zu vielfältigen Lebensräumen.“

Frau

Rena De Mey

Projektmanagerin für Biodiversität bei Wienerberger

So fördert Wienerberger weltweit Biodiversität

Um globale Umweltziele zu erreichen, müssen auch Unternehmen Nature Positivity anstreben. „Nachhaltigkeit war schon immer Teil der Wienerberger DNA. Wir sind uns unserer großen Verantwortung für die Menschen und den Planeten bewusst. Lange Tradition hat etwa die Renaturierung unserer Tongruben zu vielfältigen Lebensräumen“, erzählt Rena De Mey. Sie ist eine der drei Projektmanagerinnen, die eigens für die Förderung von Biodiversität in der Wienerberger Gruppe eingesetzt wurden. Der weltweit führende Anbieter von Baustoffen und Infrastrukturlösungen setzt auf vielfältige Zugänge – von der Minimierung eigener Umweltauswirkungen über die Vermeidung von Gefahrstoffen bis zu eigenen Produkten für mehr biologische Vielfalt.

Im Wienerberger Nachhaltigkeitsprogramm 2023 gibt das Unternehmen ein klares Ziel vor: Bis Ende 2023 werden an allen Produktionsstandorten individuelle Biodiversitätsaktionspläne umgesetzt. „Diese basieren auf unserem Biodiversitätsprogramm. Im Zeichen der Nature Positivity befassen wir uns darin auch mit Themen wie Hitzeinseln, Wassermanagement, Lichtverschmutzung und der Gesundheit unserer Mitarbeitenden“, bekräftigt Lorena Monteiro dos Santos, ebenfalls Projektmanagerin für Biodiversität.

Beispiel: Renaturierung für Artenvielfalt

Vogel am Seeufer © Wienerberger Hungary

Tongruben von Wienerberger bieten während und nach dem Abbau vielfältige Lebensräume. 

Spätestens nach der Rohstoffgewinnung werden ehemalige Wienerberger Tongruben wo möglich rekultiviert und renaturiert. Beispielsweise wurde 2016 nahe des ungarischen Tondachziegelwerks Békéscsaba eine ehemalige Tongrube zum Erholungsgebiet und Angelgewässer mit rund 28 Hektar Fläche. Laut einem externen Biodiversitätsexperten weist das geschaffene Seensystem nun eine äußerst reiche biologische Vielfalt auf – vor allem an Ufervögeln. Mehr über ein weiteres Renaturierungsprojekt in England lesen Sie hier: Orchard Farm: Wo der große Kammmolch haust.

Biodiversitätspotenziale erkennen und ausschöpfen

Für das Wienerberger Biodiversitätsprogramm erarbeiteten Fachleute von Idverde einen wissenschaftlich fundierten Katalog mit mehr als 30 konkreten Maßnahmen. Diese dienen den über 200 Wienerberger Produktionsstandorten als Bausteine, um möglichst hochwertige Lebensräume zu schaffen. Nach fünf erfolgreichen Pilotprojekten ging es gruppenweit an den Start. „Wir wollten nicht nur einzelne Werke transformieren. Unser globaler Ansatz lässt sich mit Anpassungen in allen unserer 27 Länderorganisationen und über 200 Produktionsstandorten einsetzen“, betont Antonina Andreeva, die dritte Projektmanagerin für Biodiversität in der Gruppe.

Zu den erarbeiteten Maßnahmen zählen Insektenhotels, Nistdachziegel, begrünte Dächer und Fassaden, Teiche oder Hecken statt Zäunen. Auch Grünflächen werden weitgehend ihrem natürlichen Wachstum überlassen. „Die entstehende artenreiche, heimische Pflanzenwelt dient Tieren wie Vögeln, Schmetterlingen, Reptilien, Säugetieren oder Bienen als Nahrungsquelle und Lebensraum“, hält Rena De Mey fest. Geschulte Mitarbeitende – sogenannte Biodiversitätsbotschafterinnen und -botschafter – kontrollieren die Ergebnisse regelmäßig.

„Wir wollten nicht nur einzelne Werke transformieren. Unser globaler Ansatz lässt sich mit Anpassungen in allen unserer 27 Länderorganisationen und über 200 Produktionsstandorten einsetzen.“

Eine Frau vor einem Insektenhotel

Antonina Andreeva

Projektmanagerin für Biodiversität bei Wienerberger

Großes Engagement und sichtbare Erfolge

„Unsere Arbeit ist intern auf starken Enthusiasmus gestoßen. Deswegen war uns klar: Wir müssen unsere Kolleginnen und Kollegen von Beginn an einbinden“, berichtet Lorena Monteiro dos Santos. Wienerberger verwendet für die Umsetzung der Aktionspläne möglichst eigene Produkte, etwa für Wand- und Dachbegrünung oder Nistdachziegel. Der Vorteil: In diesem „lebenden Labor“ entstehen Ideen für neue oder verbesserte Lösungen. Mehr über Nistdachziegel lesen Sie hier: Nistdachziegel für Vögel: Mehr Lebensraum in Städten

„Unsere Arbeit ist intern auf starken Enthusiasmus gestoßen. Deswegen war uns klar: Wir müssen unsere Kolleginnen und Kollegen von Beginn an einbinden.“

Eine Frau mit Brille, lächelt

Lorena Monteiro dos Santos

Projektmanagerin für Biodiversität bei Wienerberger

Mit rund 67 erarbeiteten Aktionsplänen für 67 Produktionsstandorte im Jahr 2022 hat Wienerberger das selbst gesetzte Zwischenziel von 50 Plänen deutlich überschritten. 2023 stehen 150 weitere Locations an, die von Antonina Andreeva, Rena De Mey und Lorena Monteiro dos Santos auf ihrem Weg begleitet werden. Von begeisterten Mitarbeitenden über Nachhaltigkeitsbeauftragte sowie Koordinatorinnen und Koordinatoren für Biodiversität bis zu Kooperationen mit Schulen, Gemeinden und Co – mittlerweile hat sich bereits eine engagierte Community um das Programm gebildet. 

Beispiele: Baumpflanzaktionen in Italien, Rumänien und Belgien

Eine Gruppe von Freiwilligen in der Natur © Wienerberger Romania

Eine Gruppe von Freiwilligen in der Natur: Wienerberger und Kooperationspartnerinnen sowie -partner setzen bei zahlreichen Veranstaltungen Bäume ein.

  • Mordano bei Bologna (Italien): Das italienische Team lud Mitarbeitende, deren Familien, Schulen und Politikschaffende auf das Werksgelände ein. Gemeinsam wurden rund 900 Bäume eingesetzt.
  • Bolintin, Sibiu, Triteni (Rumänien): Drei Werke veranstalteten 2022 Pflanzaktionen. Mitarbeitende und Vertreterinnen sowie Vertreter der lokalen Gemeinden brachten 225 Setzlinge verschiedener Baum- und Straucharten in den Boden ein. Zusätzlich wurden bei zwei ehemaligen Tongruben rund 3.500 Akazienbäume eingesetzt.
  • Aalbeke (Belgien): Mitarbeitende legten für den vom Aussterben bedrohten Gartenschläfer einen Obstgarten an. Dieser ist ein attraktiver Ort für den Kleinsäuger und die Belegschaft. Schnittgut wird für eine Totholzhecke verwendet – als Unterschlupf für Vögel, Insekten und andere Kleintiere.

Die Ziele für die Zukunft sind klar: Weitere Grundstücke von Wienerberger wie Wälder und landwirtschaftlich genutzte Flächen vielfältiger gestalten. Die Gemeinschaft, den sozialen Dialog und die Informationskampagnen ausbauen. Und andere Akteurinnen und Akteure wie Unternehmen, Gemeinden sowie die Gesetzgebung zum Handeln anregen. „Biodiversität betrifft uns alle. Deswegen wollen wir weiter vorangehen, informieren und motivieren“, sagt Antonina Andreeva. 

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